Konzept

Die Bilder enthalten mehrfache Latenzen, also die bewusste Nichtauflösung von Gegensätzlichem. Die Bildwelten oszillieren in einem hybriden Zustand, in dem scheinbar Widersprüchliches nicht ausdifferenziert, sondern in der Schwebe gehalten wird. So entstehen Räume im Exzess, die eine Raumerfahrung als Akt der Überschreitung anbieten - einem Heraustreten aus dem klar geordneten, cartesianischen Diesseits fester Gewissheiten in eine jenseitige, fragile Welt, die sich herkömmlichen Identifizierungsmustern entzieht. Es erscheinen latente Architekturen an der Grenze zwischen Künstlichkeit und Natur, zwischen Form und Auflösung. Ein dionysischer Raum als Raum der Selbstvergessenheit in der Ekstase und im Rausch des Tanzes wird vorstellbar. Auch im Motiv des Vogel Haus, inspiriert von einem Vogelhaus aus Papua-Neuguinea, scheint die Metamorphose zwischen einem architektonischen Gebilde und einem Vogel wie eingefroren.

Indem Skizzen in den virtuellen Raum des Computers eingebracht werden, wird die Bildtechnik zur Hybridität der Inhalte kongruent. Es entstehen vage Gebilde, die unsere Vorstellung sogleich wieder zu neuen Erkundungen anregen. So wie am Anfang das tastende Skizzieren auf einem leeren Blatt Papier Intendiertes und Zufälliges vermischt, so fördert auch das Prozessieren des Skizzenmaterials im Computer Überraschendes zutage.